Ein Leitfaden für Unternehmen: So werden die Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) und das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) gefördert

Das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) und die Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) gewinnen zunehmend an Priorität in Unternehmen. Sie sind entscheidende Faktoren, um das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter zu fördern. Somit sichern sie auch den langfristigen Erfolg des Unternehmens.

Unternehmen sind dabei nicht auf sich allein gestellt. Gesunde, zufriedene Mitarbeiter sind auch im Interesse der Bundesregierung sowie der Krankenkassen. Entsprechend können Unternehmen finanzielle Unterstützung für ihre BGM- und BGF-Maßnahmen erhalten. Welche Möglichkeiten es hier konkret gibt und wie Sie diese für Ihr Unternehmen nutzen können, haben wir in diesem Leitfaden für Sie zusammengestellt.

Was ist das Betriebliche Gesundheitsmanagement?

Das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) zielt allgemein darauf ab, gesundheitsfördernde Strukturen im Unternehmen aufzubauen. Es setzt sich aus verschiedenen Bereichen zusammen, wie beispielsweise dem (verpflichtenden) Arbeitsschutz oder auch der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF). Die BGF beinhaltet dabei gesundheitsfördernde

Maßnahmen aus den einzelnen Präventionsfeldern. Regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung und Stressbewältigung sind dabei zentrale Elemente.

Steuerliche Vorteile:

Arbeitgeber können bis zu 600 € pro Mitarbeiter pro Jahr lohnsteuer- und sozialversicherungsfrei für zertifizierte Leistungen im Rahmen des BGM absetzen. Dies bedeutet, dass die Mitarbeiter diese Leistungen nicht als geldwerten Vorteil versteuern müssen, solange der Betrag von 600 € nicht überschritten wird.

Zusammenarbeit mit Krankenkassen:

Eine absolute Empfehlung und eine besonders lohnende Möglichkeit ist die Zusammenarbeit mit Krankenkassen. Diese unterstützen Unternehmen oft in den Initialphasen von BGM-Maßnahmen, um entsprechende Strukturen im Unternehmen aufzubauen. Sie können hier Beratungsangebote der Krankenkassen wahrnehmen, aber auch finanzielle Unterstützung durch Bezuschussung oder sogar Komplettfinanzierung erhalten.

Krankenkassen bieten zum Beispiel Beratung zur Gestaltung gesundheitsförderlicher Arbeitsbedingungen, Unterstützung beim Aufbau eines Projektmanagements sowie Multiplikatorenausbildungen im BGM an. Auch Analyseleistungen zur Bedarfsermittlung sowie die Erstellung eines gemeinsamen BGM-Konzeptes (z. B. in den Bereichen Ernährung, Stress und Bewegung) gehören zu den Beratungsangeboten der Krankenkassen.

Außerdem können Sie von den bereits bestehenden Netzwerken der Kassen mit verschiedenen Dienstleistern in der betrieblichen Gesundheitsförderung profitieren. Konkret können Sie über die Kassen beispielsweise an einmaligen Workshops zu verschiedenen Gesundheitsthemen teilnehmen, wie z. B. unserem Rückenseminar in Kombination mit Ergonomie-Coachings. Diese werden anteilig oder sogar zu 100 % von den Krankenkassen finanziert.

Neben den Krankenkassen bieten auch zahlreiche weitere Stellen Förderungsprogramme und finanzielle Unterstützung für BGM-Maßnahmen an. Hier ein kleiner Überblick:

1. Bundesagentur für Arbeit:

Die Bundesagentur für Arbeit hat natürlich ebenfalls ein Interesse daran, dass Mitarbeiter leistungsfähig bleiben und krankheitsbedingte Abwesenheitszeiten reduziert werden. Daher bietet sie Unternehmen verschiedene Förderungsmöglichkeiten im Bereich der Gesundheitsförderung an. Dazu gehören Zuschüsse für Maßnahmen zur Wiedereingliederung von Mitarbeitern nach Krankheit sowie zur Prävention von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten.

2. Berufsgenossenschaften:

Berufsgenossenschaften unterstützen Unternehmen bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und zur Prävention von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten. Hier können Sie Zuschüsse für ergonomische Arbeitsgestaltung, Sicherheitsschulungen oder Gesundheitstage beantragen.

3. KfW Bankengruppe:

Die KfW Bankengruppe verbinden Sie vielleicht nicht sofort mit BGM-Themen. Doch neben der Förderung in Umweltschutz und Energieeffizienz können Unternehmen auch Fördermittel für betriebliche Gesundheitsmaßnahmen in Anspruch nehmen.

4. Regionale Förderprogramme:

Viele Bundesländer und Kommunen bieten eigene Förderprogramme zur Unterstützung von Unternehmen an, darunter auch Programme zur BGF. Hierfür können Sie sich bei den zuständigen Behörden oder Wirtschaftsförderungsinstitutionen über Fördermöglichkeiten in ihrer Region informieren.

5. Förderprogramme für KMU / BAFA

Für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) gibt es spezielle Förderprogramme. Diese können von Beratungsleistungen bis zur Umsetzung verhaltenspräventiver Maßnahmen reichen. Beispielsweise stellt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Zuschüsse von bis zu 80 % im Zuge der Beratungskostenförderung bereit, u. a. auch für das Betriebliche Gesundheitsmanagement.

Fazit

Die Förderung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements ist für Unternehmen von großer Bedeutung. Durch Nutzung verschiedener Fördermöglichkeiten können sie finanzielle Unterstützung für ihre BGM-Maßnahmen erhalten und damit einen nachhaltigen Beitrag zur Gesundheit und Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter leisten. Unternehmen sollten sich daher aktiv mit den vorhandenen Fördermöglichkeiten auseinandersetzten und diese gezielt nutzen, um ein gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

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